Im Human Design spricht man vom Notself – bedeutet – alles was in deiner Chart NICHT definiert ist (nicht eingefärbt), ist nicht deins. Also alle offenen Tore, Kanäle und Zentren. In diesen Bereichen bist du nicht fix festgelegt, so wie in deinen Definitionen, sondern flexibel. Du darfst in den Zentren alle Facetten der Energien wahr nehmen und kennen lernen, alle Möglichkeiten erfahren, und nimmst dabei von deinem Umfeld Energien auf.
„Weisheit liegt in der Erfahrung unserer Offenheit“
(Ra Uru Hu)
So jetzt ist es so, dass unser Verstand sich mit Offenheit unseres Designs identifiziert und im unbewussten Erleben der Nicht-Selbst-Verstand schnell Macht auf unsere Entscheidungen hat. Er ist dabei auch sehr laut, leider meist lauter als die Definitionen. Man sagt/denkt ja auch gerne mal „Man hätte gerne das, was man nicht hat“ oder „Man wäre gerne, was man nicht ist“ – Das kennst du vielleicht in bestimmten Bereichen auch von dir. Sobald man aber die Informationen über sein Design bewusst hat, kann man die Monologe des Verstanden beobachten und klar differenzieren. In deiner Offenheit kannst du nie wissen was passiert, weil theoretisch ja alles möglich ist. Dieses Verständnis für die Mechanik verändert den Blick auf dein alltägliches Erleben stark.
Damit das Ganze etwas praktischer wird, hier Beispiele von mir:
Ich bin vom Wesen eher ruhig und stelle mich nicht all zu gerne in den Mittelpunkt. Mein Verstand meint aber oft „Du musst doch raus gehen und dich zeigen! Mach oder Sag doch etwas, damit du von den anderen gesehen/gehört wirst!“ => Nichtselbst der offenen Kehle. Hier geht es um Kommunikation und Manifestation und in der Offenheit sucht man nach Anerkennung.
Konflikte mit anderen Menschen machen mich nervös und unsicher. => Nichtselbst des undefinierten Solarplexus. Emotionen aus meines Umfelds nehme ich intensiver wahr, als mein Gegenüber sie fühlt und früher hab ich sie dann auch noch zu meinen gemacht. Heute weiß ich, dass ich 1.nichts damit tun muss und 2.die Situation verlassen darf, um mich wieder davon zu distanzieren.
Ab und zu wäre ich gerne stressresistenter, also mir werden viele Aufgaben gleichzeitig schnell mal zu viel UND ich nehme den Stress aus dem Umfeld verstärkt wahr und das kann ein richtig unangenehmer körperlicher Druck sein. => Nichtselbst der undefinierten Wurzel. Vor Human Design wollte ich den Druck immer ganz schnell los werden, indem ich alles schnell noch erledige. HA, nur ist der Druck dann nicht weniger, sondern es kommt die nächste Aufgabe. Heute kann ich den Druck mit Körperübungen abfließen lassen.
Diese Energien hab ich natürlich immer schon wahr genommen und mich teilweise selbst dafür falsch gemacht. Das Bewusstsein darüber und der körperliche Umgang damit macht das Erleben stellenweise um vieles leichter und gleichzeitig schwieriger, weil eine Feinfühligkeit so wie ich sie besitze in unserer Gesellschaft eher als Schwäche angesehen wird. Wie oft ich Sätze gehört habe wie „Was du dir da wieder einbildest“ „Muss du jetzt so ein Drama machen?“ „Das musst du jetzt aushalten.“ uvm.
Das Bewusstwerden dessen, was ich NICHT bin … sondern nur in Verbindung oder durch die Transite war ein mega Schritt. Meiner Meinung nach, sollte das kennen deiner Nicht-Selbst-Thematik einer der ersten Schritte in deinem Experiment sein, um die Lautstärke des Nichtselbst-Verstandes wahrzunehmen und zu wissen das du genau damit nichts machen sollst!
Nicht-Selbst der undefinierten Zentren:









Vielleicht kennst du einige Sätze von dir? Dann schau gerne in deiner Chart nach und reflektiere für dich, wo dein Verstand dich in dein Nichtselbst bringt. Achtung: Nicht jedes undefinierte/offene Zentrum spricht gleich, weil es dann auch wieder unterschiede macht, ob du ein aktives Tor hast und wenn ja welche/s. Was ich damit sagen will ist, dass die Monologe aus der Offenheit, nicht pauschal für jeden gleich sind.
Schreib mir gerne deine Erfahrungen, ich freue mich über einen Austausch und wenn du tiefer gehen magst oder mehr wissen willst, kannst du mich auch sehr gerne kontaktieren.