Angst & Panik

Meine persönliche Erfahrung

Seit 2012 lebe ich mit Angst- und Panikattacken. Mal mehr mal weniger intensiv und ich habe mir in den Jahren viel schön geredet, hab Dinge nicht wahr haben wollen und mich dafür geschämt, wie beschissen es mir in (für andere) ’normalen‘ Situationen geht. Es gab Zeiten, da nahm ich Antidepressiva, weil ein ’normaler‘ Alltag für mich nicht möglich war. Ich wollte als Mama, Partnerin, Tochter, Enkelin, Freundin etc. wieder funktionieren, so wie es von mir erwartet wurde bzw. wie ich dachte das es von mir erwartet werden könnte. Ich wollte einfach wieder so sein wie vorher und hatte sehr große Angst, dass ich genau so nie wieder sein könnte …

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Und zu meinem Glück - bin ich nicht mehr - wer ich war!

Aber alles der Reihe nach …

So kam ich zu meinen Attacken

2012 hatte ich als Folge einiger traumatischer Ereignisse und nicht Achtung meiner eigenen Bedürfnisse eine heftige Panikattacke, als ich meinen Partner nach seiner Hirntumor-OP vom Krankenhaus abgeholt habe. Es war ein richtiger Zusammenbruch und ich war nicht mehr Herr über mich selbst. Im ersten Moment dachte ich, ich würde verrückt werden und dann hatte ich riesige Angst zu sterben. Es war ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht, das sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet hatte. Ich habe mich soooo schlecht und schwach gefühlt. Eigentlich sollte ich die ‚Starke‘ sein, für meinen Partner da sein und auch für meine Tochter, die da gerade ein paar Monate auf der Welt war, aber ich konnte es nicht. Es vergingen Stunden, wo wir rund um das Krankenhaus spazierten, weil ich mich nicht traute Auto zu fahren. Das löste noch mehr Druck in mir aus und ich hatte das Gefühl grad komplett zu versagen. Nach vielen Stunden des Aushaltens und der Gefühlsachterbahn war es vorbei und ich konnte uns gut nach Hause bringen. Als ich damit zu meinem Hausarzt ging, erklärte er mir, um was es sich handelte und das es vielleicht gut wäre eine Therapie zu machen und zusätzlich Medikamente einzunehmen. Da ich noch meine Tochter stillte, wollte ich keine Medikamente nehmen und versuchte alleine wieder in einen normalen Alltag zurück zu kommen. Was mir nicht wirklich gelang. Auf einmal bekam ich Panikattacken im Supermarkt, beim Spazieren gehen mit meiner Tochter, beim Autofahren, bei Familienbesuche und vielen alltäglichen Dingen außerhalb meiner Wohnung. 2013 ist mir dann eine Energetikerin bei uns im Ort ‚zugefallen‘. Ich hab ein Plakat von ihr in einem Schaukasten entdeckt und darauf den Kontakt zu ihr gesucht. Sie hat mir damals aus der Tiefe raus geholfen und mit mir viele Themen gelöst, die mich blockiert hatten. Es ging mir Monat für Monat besser, aber für mich noch nicht ‚gut‘ genug! Nachdem ich abgestillt habe, hab ich mich dazu entschlossen doch für eine Zeit Medikamente zu nehmen, einfach um mein Nervensystem wieder etwas runter zu fahren und Situationen wieder ohne Angst- und Panikattacke erleben zu können. Ich weiß nicht mehr genau wie lange ich Antidepressive genommen habe, aber damals war es die richtige Entscheidung. Ich bekam dadurch wieder mehr Selbstsicherheit und konnte Dinge des Alltags besser bewältigen. Als ich sie dann abgesetzt habe, ging es mir gut. Klar gab es immer wieder Situationen, wo mein System überreagiert hatte, aber dafür hat mir mein Arzt Tropfen verschrieben, mit denen ich die Situationen gut aushalten konnte.

Was Corona damit zu tun hat

Bis 2020 die Corona Pandemie kam. Die Krankheit selbst hat mir nicht wirklich Angst gemacht, aber die Menschen und dieser Medienwahnsinn. Klar hab ich darauf geachtet Abstand zu halten, Dinge die nicht unbedingt notwendig waren zu lassen und auch mich und meine Nächsten zu schützten, doch die Spaltung in der Gesellschaft und auch in meinem nahen Umfeld war schon sehr beängstigend für mich. Ich wurde teilweise von meinem Umfeld dafür verurteilt, weil ich Dinge hinterfragt habe, die Impfung für mich anfangs nicht in Frage kam und mich nicht auf eine Seite stellen wollte. Ich denke nicht, dass jemand bewusst mit mir so umgegangen ist, zumindest hoffe ich das aus tiefstem Herzen, aber ich denke auch, dass einige nicht gewusst haben, was ihr Umgang oder ihre Worte mir gegenüber, mit mir gemacht haben. Ich hab mich stark zurück gezogen, von viele isoliert und eine emotionale Distanz aufgebaut. Hello Panikattacken deluxe! Dazu kam, dass ich dadurch eine leichte Soziale Phobie entwickelt hab. Mein Umfeld (bis auf meinen Mann) haben von dem wenig bis gar nichts mitbekommen. 

Wie es sich verändern durfte

So richtig selbst bewusst wurde mir das alles 2022, als mein Mann wieder eine Hirn-OP hatte. Da hatte ich die Wahl, mache ich es wie damals und gehe wieder total mit ihm durch seine Erfahrung, oder achte ich auf meine Bedürfnisse und setze Grenzen?! Und ich hab mich für mich entschieden. Das war der Beginn, dass ich mich ehrlich und radikal mit mir und meinen Themen begonnen habe auseinander zu setzten. Mit diversen Onlinekursen (die ja danke Corona wie Pilze aus dem Erdboden wuchsen) hab ich begonnen mich auf den Weg ZU MIR zu machen. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung was meine tiefen Bedürfnisse, Werte und Grenzen waren. Auch mit 35 Jahren ist es nicht zu spät sich selbst besser kennen zu lernen. Laut meinem Saturn Return (der von 2016 – 2031 mit schwingt) ist es auch genau so korrekt für meinen persönlichen Lebensweg.

Was alles in mein Leben kam

Als erstes kam ich zur Hochsensibilität, in der ich mich schon sehr wieder gefunden habe. Dazu kam die Arbeit mit meinem inneren Kind und die Schattenarbeit. Das lösen aus all den Verstrickungen meiner Ursprungsfamilie und das Erforschen von dem was mich eigentlich ausmacht. Dazu kam das Bewusstmachen der Muster, die ich in meiner Partnerschaft und Erziehung übernommen habe, ohne sie zu hinterfragen. Schließlich hat mir Human Design so radikal bewusst gemacht was ich lebe, das ich nicht bin! Wo ich als 5/1er Profil nach den Projektionen und Erwartungen der Anderen lebe. Wie sehr ich mich selbst unterdrückt hab, damit sich niemand von meinem definierten Ego überrannt vorkommt. Wie lieb und nett und höflich ich immer war, nur damit mich alle mögen und ich mit meinem undefinierten Emotionszentrum keine Konflikte auslöse. Ich war ja immer so nett. Human Design hat mir gezeigt wie ich designed bin zu sein und was Körperbewusstsein ist. Ich habe mein ganzes Leben im Kopf gelebt und keine Verbindung zu meinem Körper! Das erleben meiner sakralen Autorität durch meine individuelle Bauchstimme hat für mich einfach alles verändert! 

Mit der inneren Sicherheit durch die Panik

Mir wurde bewusst, erst wenn ich mich selbst so lebe wie ich bin und mich auch selbst dafür anerkenne und mich damit sicher fühle, kann ich mich auch in angstauslösende Situationen begeben, ohne daran Zugrunde zu gehen. Die Jahre davor hab ich oft versucht mich durch die Situationen zu zwingen, weil man das halt so macht und damit mein Nervensystem lernt, dass es sicher ist. HAHA … Das war ein großer Irrglaube von mir, weil ich dadurch mein Nervensystem in der Unsicherheit noch mehr strapaziert habe und ich nur noch in einem Überlebensmodus war. Es gibt auch heute Dinge, die ich NOCH nicht alleine mache, sondern nur in Begleitung meines Mannes. Er gibt mir die äußere Sicherheit, dass mir nicht passieren wird und aus dieser kann ich meine innere Sicherheit immer wieder stärken. Nur wenn ich mir innerlich sicher bin, dass ich eine Situation alleine bewältigen kann, gehe ich auch alleine. Denn nur dann ist es für mich auch korrekt und mein Nervensystem kann sich in einer angstauslösenden Situation trotzdem ein Stück weit entspannen. Ich kann mich selbst gut mit meinem Atem  oder dem Klopfen durch den Prozess begleiten. Das sind dann die Situationen, in die ich MIT meiner Angst, alleine, durch lebe und glücklich wieder raus komme.

Ich bin am Weg...

meiner inneren Heilung und nehme meine kleinen Schritte wahr, feiere jeden davon und lasse mich immer weniger vom Außen beeinflussen was gut oder normal ist und was nicht. Ich setzte mich weiter mit meinen tiefen Themen auseinander und lerne mich selbst über das Human Design System immer besser kennen und lieben. Mit meiner eignen Körperweisheit – Strategie & Autorität – gehe ich meinen Weg mit mehr Vertrauen und zunehmender Sicherheit in ein zufriedenes Leben und ich bin dankbar für jeden Schritt meiner Veränderung und rückblickend mega stolz auf mich! 

Hätte mir das vor 5 Jahren jemand so erzählt, hätte ich gedacht, dass es nicht möglich wäre und ich immer mit der Einschränkung leben werde. Doch heute weiß ich, dass der Weg genau so für mich korrekt ist und bin mir sicher, dass es für JEDE:N den korrekten Weg gibt!

Achte gut auf Dich
Alles Liebe
Steffi

PS: Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht oder steckst grad in der Phase wo du nicht weißt wie es weiter gehen soll, dann würde ich gerne mit dir darüber in den Austausch gehen, wenn es für dich ok ist.

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